Ich war einige Tage in Mulhouse und möchte ich die Fotos nicht vorenthalten. Auf den ersten Blick ist es keine besonders schöne Stadt und wahrscheinlich auch kein touristischer Hotspot, aber wenn man genau hinschaut lernt man eine Stadt mit einer interessanten Geschichte kennen.
Mulhouse liegt im Elsass nur einen Katzensprung von Basel entfernt im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz. Die Stadt war lang unabhängig und dabei über 200 Jahre ein der Eidgenossenschaft zugewandter Ort und das sieht man auch im Ortsbild. Die Schweizer Kantonswappen zieren zum Beispiel das historische Museum. Der Eidgenossenschaft zugewandte Orte waren durch verschieden Verträge und Bündnissen mit Schweizer Städten mit der Schweiz verbunden. Im Jahre 1798 vereinigte sich Mulhouse mit Frankreich. Wie viele Orte im Elsass war Mulhouse auch einmal Teil des deutschen Reiches und zwar von 1871 bis 1919 und während des 2. Weltkrieges. Die französische Sprache als Amts- und Schulsprache wurde verpflichtend ab 1919 eingeführt, seit 2014 ist Mulhouse zweisprachig im Sinne der europäischen Charta der Minderheiten- und Regionalsprachen. So sind nicht nur die Straßennamen inzwischen zweisprachig (französisch und elsässisch), es gibt auch zweisprachige Schulen, Zeitungen und Radioprogramme.
Das Stadtwappen von Mulhouse ist ein Mühlrad. Im historischen Museum befindet sich ein Gemälde, welches die Sage der Gründung von Mulhouse darstellt. Bei der ersten Erwähnung von Mulhouse ging es um den Bau einer Mühle.
Ein Blick in eine Seitenstrasse vom Place de la Réunion (Platz der Wiedervereingung). Damit ist die Wiedervereingung der Republik Mulhouse mit der Republik Frankreich im Jahre 1798 gemeint.
Das historische Museum befindet sich im alten Rahaus, welches 1552 gebaut wurde. Ihr seht unter den Motiven auch die Wappen der Schweizer Kantone. Der Eintritt ist frei und lohnt sich.
Der Ratssaal im Museum wird heute noch für Trauungen genutzt, ebenso werden die Gemeinderatssitzungen hier immer noch abgehalten.
Der Klapperstein befindet sich ebenfalls im Museum. Diesen musste tragen, wer bösartig klatschte und tratschte.
Die Altstadt von Mulhouse lädt zu einem Einkaufsbummel mit vielen schönen Geschäften ein. Im Hintergrund seht ihr die Stephanskirche.
Alt und neu sind in Mulhouse nah beieinander. Ein Blick in die historische Altstadt mit dem Europaturm. Der Europaturm wurden von 1969 bis 1972 erbaut. In ihm befinden sich Büros, Wohnungen und ein Restaurant.
Diese Aufnahme ist im Textilmuseum Mulhouse entstanden. Mulhouse war ein Zentrum des Textildrucks Man nannte es: "das französische Manchester". In den Fabriken wurden verschieden Stoffe bedruckt. Die verschiedenen Drucktechniken werden im Museum vorgestellt.
Ausserdem erfahrt ihr viel über die Geschichte der Textilindustrie von Mulhouse. Leider existiert davon nicht mehr viel. Die großen Fabriken wurden geschlossen und oft abgerissen, was viele Arbeitslose zur Folge hatte. Das ist sehr eindrücklich im Museum zu sehen.
Der Zoo von Mulhouse ist einer der ältesten Zoos Frankreich. Heutzutage vereint er Zoo und botanischen Garten.
Er wurde 1868 von Industriellen gegründet um die Arbeiterklasse zu unterhalten (« divertir la classe ouvrière »).
Im Zoo fanden damals auch Konzerte statt. Heutzutage ist er zu einem Zentrum für Forschung, Erhaltung und Zucht bedrohter Arten geworden.
von mamu | 09.12.2022 | Shortlink: http://h6a.de/tb
Ich war einige Tage in Mulhouse und möchte ich die Fotos nicht vorenthalten. Auf den ersten Blick ist es keine besonders schöne Stadt und wahrscheinlich auch kein touristischer Hotspot, aber wenn man genau hinschaut lernt man eine Stadt mit einer interessanten Geschichte kennen.
Mulhouse liegt im Elsass nur einen Katzensprung von Basel entfernt im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz. Die Stadt war lang unabhängig und dabei über 200 Jahre ein der Eidgenossenschaft zugewandter Ort und das sieht man auch im Ortsbild. Die Schweizer Kantonswappen zieren zum Beispiel das historische Museum. Der Eidgenossenschaft zugewandte Orte waren durch verschieden Verträge und Bündnissen mit Schweizer Städten mit der Schweiz verbunden. Im Jahre 1798 vereinigte sich Mulhouse mit Frankreich. Wie viele Orte im Elsass war Mulhouse auch einmal Teil des deutschen Reiches und zwar von 1871 bis 1919 und während des 2. Weltkrieges. Die französische Sprache als Amts- und Schulsprache wurde verpflichtend ab 1919 eingeführt, seit 2014 ist Mulhouse zweisprachig im Sinne der europäischen Charta der Minderheiten- und Regionalsprachen. So sind nicht nur die Straßennamen inzwischen zweisprachig (französisch und elsässisch), es gibt auch zweisprachige Schulen, Zeitungen und Radioprogramme.
Das Stadtwappen von Mulhouse ist ein Mühlrad. Im historischen Museum befindet sich ein Gemälde, welches die Sage der Gründung von Mulhouse darstellt. Bei der ersten Erwähnung von Mulhouse ging es um den Bau einer Mühle.
Ein Blick in eine Seitenstrasse vom Place de la Réunion (Platz der Wiedervereingung). Damit ist die Wiedervereingung der Republik Mulhouse mit der Republik Frankreich im Jahre 1798 gemeint.
Das historische Museum befindet sich im alten Rahaus, welches 1552 gebaut wurde. Ihr seht unter den Motiven auch die Wappen der Schweizer Kantone. Der Eintritt ist frei und lohnt sich.
Der Ratssaal im Museum wird heute noch für Trauungen genutzt, ebenso werden die Gemeinderatssitzungen hier immer noch abgehalten.
Der Klapperstein befindet sich ebenfalls im Museum. Diesen musste tragen, wer bösartig klatschte und tratschte.
Die Altstadt von Mulhouse lädt zu einem Einkaufsbummel mit vielen schönen Geschäften ein. Im Hintergrund seht ihr die Stephanskirche.
Alt und neu sind in Mulhouse nah beieinander. Ein Blick in die historische Altstadt mit dem Europaturm. Der Europaturm wurden von 1969 bis 1972 erbaut. In ihm befinden sich Büros, Wohnungen und ein Restaurant.
Diese Aufnahme ist im Textilmuseum Mulhouse entstanden. Mulhouse war ein Zentrum des Textildrucks Man nannte es: "das französische Manchester". In den Fabriken wurden verschieden Stoffe bedruckt. Die verschiedenen Drucktechniken werden im Museum vorgestellt.
Ausserdem erfahrt ihr viel über die Geschichte der Textilindustrie von Mulhouse. Leider existiert davon nicht mehr viel. Die großen Fabriken wurden geschlossen und oft abgerissen, was viele Arbeitslose zur Folge hatte. Das ist sehr eindrücklich im Museum zu sehen.
Der Zoo von Mulhouse ist einer der ältesten Zoos Frankreich. Heutzutage vereint er Zoo und botanischen Garten.
Er wurde 1868 von Industriellen gegründet um die Arbeiterklasse zu unterhalten (« divertir la classe ouvrière »).
Im Zoo fanden damals auch Konzerte statt. Heutzutage ist er zu einem Zentrum für Forschung, Erhaltung und Zucht bedrohter Arten geworden.
Quelle: sprachenblogideenundso sprachenundso
Website: https://sprachenundso.ch Artikel-Shortlink: http://h6a.de/tb
Autor: mamu
Veröffentlichung: 09. Dezember 2022
Ressorts: Französisch, Kultur, Land und Leute
Lizenz:
Der Artikel ist urheberrechtlich geschützt und darf nur zu privaten Zwecken weiterverwertet werden. Jede andere Verwendung bedarf der schriftlichen Genehmigung des Autors. Für Leserbriefe nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion unterhalb des Online-Artikels; für anderweitige Rückfragen nutzen Sie bitte das Kontaktformular im Impressum.