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Bloggedanken 2019

Beiträge zum Sprachen lernen

Im August wird mein Blog 5 Jahre alt. Das ist eine gute Gelegenheit, sich mit einem Rat für Sprachenlerner zu beschäftigen, den ich vor kurzem auf einer Internetseite las: “Schreibe einen Blog, damit du deine Sprachkenntnisse anwenden kannst!”. Als ich diesen Blog startete um Russisch zu lernen und mein Französisch nicht zu vergessen, wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Einen Blog zu schreiben heißt unter anderem sich intensiv mit seiner Muttersprache zu beschäftigen, sich ständig mit WordPress und seinen Neuerungen zu befassen, ein Organisationstalent zu werden, Themen für Beiträge zu suchen, sich zu informieren wie man gute Artikel schreibt, sich regelmäßig zu motivieren auch etwas zu veröffentlichen und nicht zu vergessen Französisch und Russisch zu lernen.

Nicht immer lief es dann so, wie ich mir das vorstellte. Da verzweifelte ich an den russischen Endungen oder der französischen Aussprache. Oder ich habe soviel auf Arbeit zu tun, dass die geplanten Blogbeiträge auf dem Schreibtisch liegenbleiben. Ab und zu hat auch mein Privatleben Vorrang und manchmal kämpfte ich mit unvorhersehbaren Problemen. Normalerweise schreibe ich nur über Orte, die öffentlich zu besichtigen sind, aber ich wollte euch unbedingt die russisch-orthodoxe Kirche in Bern vorstellen. Der Termin war vereinbart, aber niemand war dort der mir sie zeigte. Woran das lag, kann ich nicht sagen. Es ist für mich schwierig einzuschätzen, ab wann man als Blogger ernst genommen wird, gerade in Zeiten in denen jeder der auf Instagram ein Selfie postet, kostenlos übernachten oder essen möchte. Wie viele Leser muss ich haben, damit ich überhaupt anfragen darf? Die Frage hat mich beschäftigt. Dieses Jahr werde ich vermutlich das erste Mal 6-stellige Aufrufzahlen haben. Ist das genug?

Ein anderes Problem ist fehlendes Material. Ich habe alleine zwei Monate gebraucht um eine Zeitschrift zu bekommen die kostenlos in jedem russischen Kulturzentrum ausliegt. Leider gibt es in der Schweiz keins, auch ein französisches Kulturzentrum sucht man hier vergebens. Manchmal scheitern also Artikel daran, dass ich nicht weiß, wie ich an die richtigen Informationen komme oder der Zeitaufwand diese zu erhalten nicht mehr vertretbar ist. Natürlich hatte ich auch viele schöne Erlebnisse, die ich nicht missen möchte. Ich war auf Vernissagen, habe mit dem Leiter des Suworow-Museums gesprochen, das Ikonenmuseum in Lenzburg besichtigt, habe in unzähligen Museen Informationen zur Schweizerisch-Französischen Geschichte gesucht und dabei viel über die Schweizer Geschichte gelernt. Ich war in Genf und in der Schöllenenschlucht, habe im Kiental nicht nur die Ausstellung über die Friedenskonferenz gesehen, sondern auch ein mir unbekanntes russisches Gericht gegessen. Ich habe mich mit Themen beschäftigt, über die ich ohne den Blog nie nachgedacht hätte. Das diese Arbeit nicht umsonst ist, zeigt sich in ständig steigenden Leserzahlen. Aber wenn ich mich jemand fragen würde, ob es eine gute Idee ist einen Blog zu schreiben, um eine Sprache zu lernen, dann würde ich das nicht unbedingt bejahen. 

Letztes Jahr hatte ich ja geschrieben, dass ich gerne mehr über Land und Leute schreiben möchte. Da bin ich sehr froh, dass Anna sich bereit erklärt hat, Artikel über das Leben in Russland zu schreiben. Der nächste Artikel ist etwas ganz besonders und ich denke, dass er ein Thema behandelt, dass viele interessiert. Auch über mangelnde Ideen kann ich mich im Moment nicht beklagen, mir fehlt eher die Zeit sie umzusetzen.

Eines der wichtigsten Projekte der letzten zwei Jahre war der Umzug des Blogs. Inzwischen ist sprachenundso.ch mein Hauptblog. Es hat eine Weile gedauert, bis ich die  vielen neuen Funktionen gelernt hatte und immer noch lerne. Das Gestalten der Artikel dauert im Moment noch viel länger als bei meinem alten Blog, aber ich habe auch mehr Möglichkeiten. Die neuen Tabellen sind sehr übersichtlich und auch die Galerien kann ich eher an meine Vorstellungen anpassen. Die Beiträge sehen zum Schluss besser aus und können über einen QR-Code oder einen Kurzlink direkt aufgerufen werden. Endlich habe ich auch mehr Hilfsmittel um alte Artikel zu überprüfen, so erhalte ich jetzt eine E-Mail, wenn ein Link nicht mehr funktioniert. Im alten Blog hätte ich mir jeden Artikel einzeln anschauen müssen. Bei der Reparatur der kaputten Links aktualisiere ich hin und wieder auch einen alten Beitrag. Noch ist nicht jeder Artikel ans neue Design angepasst, das wird sicher noch ein paar Monate in Anspruch nehmen.

2017 hatte ich mich ja schon mit der Möglichkeit beschäftigt, das russische Sprachzertifikat zu machen. Inzwischen fühle ich mich so sicher, dass ich es wirklich versuchen möchte. Leider weiß ich die nächsten Termine für die Prüfungen noch nicht, meine Nachfragen waren da noch nicht erfolgreich. Ich hoffe, dass ich die Prüfung in den nächsten 12 Monaten absolvieren kann.

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5 Gedanken zu „Bloggedanken 2019

  1. Ich wünsche dir alles Gute für das Bestehen des Sprachzertifikats.
    Deine Blogeinträge sind wirklich schön, informativ und professionell.

    Kennst du Simi in Moskau? Sie gibt Führungen in Moskau und gibt das MosKult-Info heraus (PDF).

    Viele Grüße, M 🙂

    1. Vielen Dank für dein Lob und die guten Wünsche. Ich kenne den Blog MosKultInfo.
      Den habe ich irgendwann auf meinem Streifzügen durch das Netz einmal gefunden. Meinst du den?

      Viele Grüße Sabine

  2. Ja, den Blog meine ich. Vielleicht habe ich ihn auch über deine Seite kennengelernt :o. Er enthält auch viel Info, aber jetzt fällt mir ein, dass du das wahrscheinlich nicht meintest, als du von der kostenlosen Zeitschrift in russischen Kulturzentren sprachst.

    1. Nein, es ging um die Zeitschrift “Русский Мир”. Zuerst habe ich ein paar Leute gefragt, dann im Internet gesucht, ob ich sie bestellen kann und später mich auch noch in verschiedenen Geschäften erkundigt. Zum Schluss habe ich sie mir dann vom russischen Kulturzentrum in Dresden schicken lassen. Das hat wunderbar geklappt. Das nächste Mal weiß ich es dann besser. 🙂

  3. Neugierig geworden, habe ich die Zeitschrift jetzt auch bei facebook gefunden und einen Artikel verschlungen (mit Übersetzer).
    Danke für den Tipp!

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