In jedem Reiseführer ist die Moskauer Metro als Sehenswürdigkeit beschrieben. In meinem war von unterirdischen Palästen die Rede. Anstatt nun eine Tour durch die Metro zu buchen, kann man sie einfach benutzen. Ein Ticket kostet 50 Rubel, das ist nicht einmal 1 Euro, damit kann man sich jede Station in Ruhe ansehen, solange man die Metro nicht verlässt. Übrigens keine Station gleicht der anderen.
In den Metrostationen haben mich aber besonders die Rolltreppen beeindruckt. Normalerweise sieht man oben auf der Rolltreppe das untere Ende nicht, weil sie bis zu 100 m lang sind. Am unteren Ende der Rolltreppe ist ein kleines Häuschen indem einer sitzt der die Rolltreppen den ganzen Tag beobachtet und wie ihr auf dem Bild sehen könnt, auch die Moskauer Metro ist ebenso wie die Stadt sehr sauber. Für uns neu waren die Sicherheitskontrollen bevor wir die Metrostationen betreten haben. Das haben wir so noch in keiner Metro gesehen. Überall stehen Metalldetektoren und Sicherheitspersonal.
Bevor wir das erste Mal die Metro benutzt haben, erklärte uns die Stadtführerin welche Linie wir nehmen sollen um zum Hotel zu kommen und wo wir aussteigen müssen. Jede Metrolinie hat ihre Farbe, das Farbleitsystem ist leicht verständlich und die Schilder für die Ausgänge sind auf Englisch. Die Haltestellen sind zwar nur kyrillisch angeschrieben, aber da wir die Schrift ja lesen können, war das kein Problem. Das hat also wunderbar funktioniert.
Schwieriger wird es, wenn eine Metrostation plötzlich gesperrt ist und das war bei uns der Fall. Eine Angestellte der Metro mit einem Megafon in der Hand forderte alle Passagiere auf den Zug zu verlassen. Wir sind also ausgestiegen und ich habe sie gefragt, wie wir jetzt zur nächsten Station kommen. Laufen ist ja keine Option bei den Entfernungen in Moskau. Sie ist mit uns zum Linienplan gegangen und hat es versucht zu erklären. Wir haben nichts verstanden und wussten anschließend nicht einmal mehr wo wir eigentlich waren. Da wir so nicht weiterkamen bedankten wir uns und nach kurzer Beratung fragten wir den Wachmann an der Rolltreppe nach den Namen der Metrostation.
Mit diesem Wissen und einem Linienplan der Metro, standen wir nun da und diskutierten wie wir am besten zur nächsten Station kommen. Da passierte das, was uns in Russland immer passiert ist, wenn wir mit der Karte in der Hand irgendwo standen und nicht weiter wussten. Es kam jemand und hat uns seine Hilfe angeboten, in diesem Fall kam nicht einer sondern zwei. Die haben untereinander erst ein paar Minuten lang ausdiskutiert, welche Variante den nun die beste sei. Mit unseren Russischkenntnissen konnten wir das aber nur in Bruchstücken verstehen. Nachdem sie sich geeinigt hatten, hat uns einer der beiden Herren in einem sehr klaren und leicht verständlichem Russisch den Weg beschrieben. Vielen Dank noch einmal, wenn auch unbekannterweise.
Für alle die schon mal ein Blick in die Metro werfen wollen, hier eine kleine Bildergalerie: Wikiway Московское Метро und eine Auswahl von wunderschönen auch modernen Metrostationen: Вот самые красивые станции московского метро.