Russland – einige Gedanken zum Abschluss
![]() von mamu | 19.03.2016 | Shortlink: http://h6a.de/at Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Diese Sprichwort kennen wir wahrscheinlich alle. In meinem Fall war nicht nur die Reise an sich interessant, sondern auch die Reaktionen derer denen ich davon erzählt habe. Vor Beginn der Reise hörte ich da die ganze Bandbreite von Kommentaren, die man sich vorstellen kann. Das fing an mit: “Was du reist in ein Kriegsgebiet?” bis “Ich würde gern mitfahren.” Erstaunlicherweise habe ich viele getroffen, die schon einmal in Russland waren und bei vielen hätte ich das nie vermutet. Ausnahmslos alle von denen haben mir gesagt das ist wunderschön, sie haben geschwärmt von ihren Reisen. Mir kam das irgendwie unheimlich vor. Als ich zurück war, wollten dann viele wissen wie es war und da gab es ein paar Fragen die mir immer wieder gestellt wurden. Einige wenige möchte ich hier für alle beantworten. Zum Beispiel: Vieles von dem was ich erlebt habe, hatte in meiner kleinen Artikelserie keinen Platz, aber manches davon ist es Wert auch noch erwähnt zu werden:
Ich bin mit der Erwartung nach Russland gefahren, dass manches nach der Landung des Flugzeuges völlig anders ist, wie bei uns. Kurz vor der Abreise haben wir noch darüber diskutiert, dass es möglich ist das es uns nicht gefällt. Ich weiß nicht, ob ich es gedacht habe, aber ich habe irgendwie erwartet, das die Züge unpünktlich sein können, dass man auf Taxis warten muss, dass manchmal das Essen gewöhnungsbedürftig ist, dass es nicht so sauber ist wie bei uns und das die Russen generell zwar gastfreundlich aber eben auch unfreundlicher sind als wir in Mitteleuropa. Vermutlich würde es fast jeder so beschreiben. Wir alle und da schließe ich mich ein sind bzw. waren uns ziemlich sicher, das ist eben “typisch russisch”. Dann kommt man zurück und stellt fest nichts von dem ist wahr. Wir saßen im Zug, der uns vom Flughafen in Zürich nach Hause bringen sollte und kamen uns vor wie im falschen Film. Ich weiß nicht genau, wie man das Gefühl beschreiben soll, dass wir empfunden haben, sprachlos vielleicht. Dieses Gefühl hat uns noch ein paar Wochen begleitet. Russland ist immer anders, wie man es erwartet und zumindest da wo wir waren ist es auch viel europäischer als man denkt. Am Anfang meiner kleiner Serie habe ich geschrieben: “Man sollte immer erst ein Land besuchen, bevor man sich eine Meinung bildet.”, heute muss ich dem ein “auch unbewußt” hinzufügen. “Man sollte immer erst ein Land besuchen, bevor man sich auch unbewußt eine Meinung bildet.” Wie man unbewußt Dinge erwartet, obwohl man sich für ziemlich vorurteilsfrei hält, ich glaube das erlebt man erst, wenn man einmal damit konfrontiert wird. Nun hoffe ich, dass ich irgendwann wieder einmal nach Russland fahren kann. Ich träume noch von einer Wanderung in Sibirien, aber egal ob das möglich ist oder nicht Russland und den Russen ist ein Platz in meinem Herzen sicher.
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Russland – einige Gedanken zum Abschluss
![]() von mamu | 19.03.2016 | Shortlink: http://h6a.de/at Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Diese Sprichwort kennen wir wahrscheinlich alle. In meinem Fall war nicht nur die Reise an sich interessant, sondern auch die Reaktionen derer denen ich davon erzählt habe. Vor Beginn der Reise hörte ich da die ganze Bandbreite von Kommentaren, die man sich vorstellen kann. Das fing an mit: “Was du reist in ein Kriegsgebiet?” bis “Ich würde gern mitfahren.” Erstaunlicherweise habe ich viele getroffen, die schon einmal in Russland waren und bei vielen hätte ich das nie vermutet. Ausnahmslos alle von denen haben mir gesagt das ist wunderschön, sie haben geschwärmt von ihren Reisen. Mir kam das irgendwie unheimlich vor. Als ich zurück war, wollten dann viele wissen wie es war und da gab es ein paar Fragen die mir immer wieder gestellt wurden. Einige wenige möchte ich hier für alle beantworten. Zum Beispiel: Vieles von dem was ich erlebt habe, hatte in meiner kleinen Artikelserie keinen Platz, aber manches davon ist es Wert auch noch erwähnt zu werden:
Ich bin mit der Erwartung nach Russland gefahren, dass manches nach der Landung des Flugzeuges völlig anders ist, wie bei uns. Kurz vor der Abreise haben wir noch darüber diskutiert, dass es möglich ist das es uns nicht gefällt. Ich weiß nicht, ob ich es gedacht habe, aber ich habe irgendwie erwartet, das die Züge unpünktlich sein können, dass man auf Taxis warten muss, dass manchmal das Essen gewöhnungsbedürftig ist, dass es nicht so sauber ist wie bei uns und das die Russen generell zwar gastfreundlich aber eben auch unfreundlicher sind als wir in Mitteleuropa. Vermutlich würde es fast jeder so beschreiben. Wir alle und da schließe ich mich ein sind bzw. waren uns ziemlich sicher, das ist eben “typisch russisch”. Dann kommt man zurück und stellt fest nichts von dem ist wahr. Wir saßen im Zug, der uns vom Flughafen in Zürich nach Hause bringen sollte und kamen uns vor wie im falschen Film. Ich weiß nicht genau, wie man das Gefühl beschreiben soll, dass wir empfunden haben, sprachlos vielleicht. Dieses Gefühl hat uns noch ein paar Wochen begleitet. Russland ist immer anders, wie man es erwartet und zumindest da wo wir waren ist es auch viel europäischer als man denkt. Am Anfang meiner kleiner Serie habe ich geschrieben: “Man sollte immer erst ein Land besuchen, bevor man sich eine Meinung bildet.”, heute muss ich dem ein “auch unbewußt” hinzufügen. “Man sollte immer erst ein Land besuchen, bevor man sich auch unbewußt eine Meinung bildet.” Wie man unbewußt Dinge erwartet, obwohl man sich für ziemlich vorurteilsfrei hält, ich glaube das erlebt man erst, wenn man einmal damit konfrontiert wird. Nun hoffe ich, dass ich irgendwann wieder einmal nach Russland fahren kann. Ich träume noch von einer Wanderung in Sibirien, aber egal ob das möglich ist oder nicht Russland und den Russen ist ein Platz in meinem Herzen sicher.
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