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Fremdsprachige Texte lesen

Beiträge zum Sprachen lernen

Man hört es immer wieder und das aus gutem Grund, wer eine Fremdsprache lernt, soll viel lesen.

Das umzusetzen ist nicht so einfach, wenn man im Berufsleben steht. Das geht auch mir so. Die Zeit zum Lernen zu finden ist oft schwierig. Dazu kommt, dass ich einen stressigen Job habe und mir am Abend oft die Ruhe fehlt um stundenlang fremdsprachige Texte, Zeitschriften, Zeitungen, Internetblogs oder sogar Bücher zu lesen.

Heute möchte ich euch zwei Strategien vorstellen, die sich bei mir bewährt haben.

Der eine oder andere weiß vielleicht, dass ich eine Abonnentin der Zeitschrift «По Свету» bin. Für Französisch kaufe ich mir in unregelmäßigen Abständen die Zeitschrift «Ecouté» am Kiosk. Die kaufe ich, damit ich auch ab und zu etwas anderes lese als nur berufsbezogene Texte. Diese Zeitschriften bieten Texte in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und Themen an. Unbekannte Wörter werden am Rand erklärt.

Ich habe mir zum Ziel gesetzt, 10 Minuten am Tag zu lesen. Das ist an den meisten Tagen problemlos machbar. Für mich ist es dabei nicht wichtig, dass ich den Text zu Ende lese. Ich beginne am nächsten Tag dort, wo ich zuvor aufgehört habe. Das Ende markiere ich mit einem Bleistiftstrich, weil ich sehen möchte, ob ich mit der Zeit schneller werde. Da ich den Text nicht nur lesen, sondern auch verstehen will, schlage ich die mir unbekannten Wörter nach und wenn mir die Aussprache nicht klar ist, dann höre ich mir das Wort noch an. Das ist zum Beispiel bei «forvo.com» oder bei «leo.org» möglich. Nun hört sich 10 Minuten am Tag nach sehr wenig an, aber so habe ich in 7 Tagen 3 Artikel auf 5 Seiten in der Zeitschrift «По Свету» gelesen und das ist dann doch eine ganze Menge.

Wenn Sprachlernzeitschriften für euch keine Herausforderung mehr sind, dann könnt ihr euch auch eine Zeitschrift über euer Hobby organisieren oder ein Artikel aus einer Tageszeitung zur Hand nehmen. Ich würde allerdings nicht mit «Krieg und Frieden» oder einem Buch von Maupassant beginnen. Die Chance, dass ihr dann nie wieder einen russischen oder französischen Text lest, ist doch sehr hoch.

Mein zweiter Vorschlag:

Ladet euch «Beelinguapp» herunter. Auch mit dieser arbeite ich nicht länger als 15 Minuten, egal ob ich den Text zu Ende gelesen habe oder nicht. Die App merkt sich die Stelle, wo ich zuletzt im Text war, nur an den Titel des Textes sollte man sich noch erinnern. Der Vorteil der App ist, dass viele Texte von Muttersprachlern gesprochen werden. Man kann also gleichzeitig sein Hörverstehen und die Aussprache üben. Leider fehlen im Russischen die Betonungszeichen, was ich persönlich sehr schade finde. «Beelinguapp» unterteilt die Texte ebenfalls in verschiedene Schwierigkeitsstufen und die Satz- für Satzübersetzung steht direkt neben dem fremdsprachigen Text. Sie bietet Texte für Französisch, Russisch und 12 weitere Sprachen an. In der Grundversion ist sie kostenlos. Ich würde allerdings das Abo empfehlen.

Grundsätzlich glaube ich, dass man sich beim Lernen nicht zu sehr unter Druck setzen soll, wenn man an einem Tag nicht lesen kann, dann ist das auch in Ordnung. Es sollte nur nicht zur Gewohnheit werden. Es ist besser, sich jeden Tag wenigstens ein paar Minuten mit Lernen zu beschäftigen, als tagelang nicht und dann wieder ein oder mehrere Stunden. Wenn ihr den ganzen Tag Stress hattet und erschöpft nach Hause kommt, dann lest lieber einen leichten Text oder einen den ihr schon kennt als gar keinen.

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